Laufzeit: 03.05. bis 27.08.2018
Eine doppelbödige Taschenuhr, ein hölzerner Teigschaber, ein glänzender Lederstiefel, eine frische Schrippe – nicht erst seit Freud werden Dingen erotische Qualitäten zugeschrieben. Die Ausstellung 'Erotik der Dinge' widmet sich der materiellen und immateriellen Produktion von Erotik. Form und Farbe, Zweck und Gebrauch, implizite Anspielung und explizite Darstellung machen Dinge zum Gegenstand erotischer Phantasien, aber auch zu beredten Zeugnissen einer Kulturgeschichte der Sexualität.
Anhand von Beispielen u.a. aus den Sammlungen der Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld (1868-1935) und Alfred Kinsey (1894-1956) sowie der Kunstsammlung von Naomi Wilzig (1934-2015) beleuchtet die Ausstellung unterschiedliche Arten und Ziele des Sammelns, Klassizierens, Präsentierens und Interpretierens erotischer Dinge. Die Ausstellung fragt, was Erotik, Sexualität und Porno gra e unterscheidet, wie erotische Dinge Geschlechterverhältnisse verfestigen oder aufösen und wie der alltägliche Gebrauch von Dingen selbst Liebestöter in Liebesmittel verwandeln kann.
Eine Gemeinschaftsausstellung der Forschungsstelle Kulturgeschichte der Sexualität an der Humboldt Universität zu Berlin und des Werkbundarchiv – Museum der Dinge in Kooperation mit dem Kinsey Institute und dem World Erotic Art Museum.
„sensing materials lab“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der weißensee kunsthochschule berlin, Bereich Experimentelle Materialforschung, und der Stiftung Bauhaus Dessau. Das Lab ist Teil des interdisziplinären Forschungsprojekts „smart materials satellites“.
Visuelles Erscheinungsbild und Ausstellungsgrafik: Rose Apple, Wolfgang Schneider
Medienpartner: DAS MAGAZIN & form